News — 2,7' Lesedauer

Kulturförderung 2.0

News — 2,7' Lesedauer

Kulturförderung 2.0

News — 4′ Lesedauer

Kulturförderung 2.0

News — 4′ Lesedauer

Kulturförderung 2.0

Liebe Diebe

Wir waren an einem Gespräch über Kulturfinanzierung 2.0 im Aargau und da ist uns einiges aufgefallen.

(An dieser Stelle begrüssen wir alle anderen Teilnehmer dieser Veranstaltung, deren Adressen wir schönerweise erdieben konnten: Herzlich Willkommen in unseren Dimensionen!)

Vorstellung 1: Was wollen verschiedene Akteure von der Kultur? Politik will Stabilität / Wirtschaft will Profit / Gesellschaft will Solidarität.

Gehen wir davon aus: wir wandeln uns weiter wie bisher. Arbeitslosigkeit und Wohlstand wachsen weiter. Also haben Leute weiter mehr Zeit oder mehr Geld. Ideale Voraussetzungen für eine breite künstlerische Selbstentdeckung sowie für das Interesse am Konsum von Inhalten, die unbezahlbar sind. Sachen, die gut tun. Die aktivieren, verändern, vergewissern, zusammenbringen, den Zusammenhalt spüren lassen. An Kunst, die was positives nachhaltig bewirken will.

Vorstellung 2: Geldbeschaffung ist so aufwändig / ethisch schwierig / weggespart

Wir sitzen zuhinterst in einem warmen Kinosaal und versinken fast in den kuscheligen Sesseln. Wir überblicken den Raum, um die dreissig Menschen (wohl für die Kultur angestellt, arbeitend) sitzen vor uns, alle sind gediegen angezogen und scheinen einen hohen Lebensstandard gewohnt. Sehr sympathisch, gemütlich, in einer Art eigenen Welt. Es gibt einen Apéro, um miteinander in den Austausch zu kommen (obwohl das ja nie so recht Schwellen abbaut, doch darauf gehen wir am Musikbasar dann näher ein). Bester Wein, exquisit, grosszügig. Wir geniessen. Im edlen Raum steht ein Flügel, niemand spielt.

Wir empfinden grossen Respekt für jeden Menschen, der sich für die Künste einsetzt. Also empfinden wir grossen Respekt für alle Anwesenden. Bitte nicht vergessen. Fühlen gleichzeitig eine riesige Wut aufsteigen (Dieb 1) / kleben einen Kleber auf und führen dafür grad ein kleines Drama herbei (Dieb 2).

Wir leben in Blasen
Und haben einen Hang dazu
Zu vergessen
Wir leben in Blasen

Es braucht Geld, um Teil dieser Gesellschaft sein zu können, wir alle wollen das. Wann ist es genügend Geld? Wann ist genügend produziert? Die kapitalistische Einstellung passt nicht auf den Menschen. Dieser braucht einfach nicht immer mehr und mehr und mehr. Er hat so vieles und sieht es nicht. Auf die Perspektive kommt es an. Die Renaturierung des Überflusses.

Vorstellung 3, und damit schliessen wir für heute: Ist da wirklich ein Unterschied, wenn das Geld durch den Verkauf von Drogen wie Alkohol und anspruchsloser Musik verdient wird, als wenn zum Beispiel Sponsoringgeld von einer Bank kommt? Was ist die bessere Methode, um Geld zu waschen? Querfinanzierung durch Gastrobetrieb und populäre Parties oder Finanzierung durch eine:n Sponsor:in.

Was heisst das alles für uns? Wir machen uns schlau und gründen eine Stiftung. Und die Einzelperson hat nur Vorteile. Dreiermassen: Stabilität durch Ventilbetätigung, Profit durch Steuereinsparung, Solidarität durch Aufmerksamkeit und Austausch in den Tiefen von Existenz zu Existenz.

Energie ist Energie. Kommt sie in Form von Wut, formen wir sie um ins Positive. Geld ist Geld. Kommt es aus grausligen Quellen, formen wir es um ins Positive. Wir sind wertlos.

Andere Meinung? Wir freuen uns auf deine Gedanken.

Wie immer, in Liebe
Die Diebe

Erhalte unsere Neuigkeiten

    Wir behandeln deine Daten so, wie wir es in unserer Datenschutzerklärung vermerken.

    Leave A Comment

    Erhalte unsere Neuigkeiten

      Wir behandeln deine Daten so, wie wir es in unserer Datenschutzerklärung vermerken.